Meine Welt... Eine Liebe ohne Grenzen

Meine Welt... Eine Liebe ohne Grenzen

Im dritten Teil meiner vierteiligen Autobiographie über meine ewige Jagd nach emotionalen Höhepunkten

erzähle ich weiter über die Höhen und Tiefen, die man im Laufe eines Lebens durchlebt.

Die konsequente Umsetzung meiner Träume,

die von einem unerschütterlichen Glauben gestützt werden. Meine Liebe zum

AC Mailand findet in diesem Band ihren momentanen Höhepunkt. Ich erzähle über meine vielen Erlebnisse mit dem AC Mailand. Eine Geschichte, die sich kein Fußballfan besser wünschen könnte. Aber auch über das Sommermärchen in Deutschland, die Hintergründe des italienischen Erfolges. Und wie ausgerechnet hier in Deutschland mein großer italienischer Traum in Erfüllung ging. Aber Fußball, so sehr ich ihn liebe, ich sollte 2010 zu einer neuen alten Liebe zurückfinden. Und das in doppelter Ausführung, stärker als ich mir je vorstellen konnte. Am Mittelpunkt aller emotionalen Träume, am Ziel angekommen, sollte mit diesem Höhepunkt eine neue Reise für mich beginnen. Das Ende dieses Bandes ist der Anfang des vierten und letzten Buches.

Ein Duett mit Eros Ramazzotti zu singen und ihn zusammen mit meiner Tochter persönlich kennenzulernen, sollte mir nicht genügen. Ich wollte mehr, ich wollte Alles! Eine Geschichte, die sich dann zu einem einzigartigen und nie dagewesenen Projekt entwickeln sollte, und im letzten Band seine finale Sternstunde findet. Auf den 200 Seiten dieses Bandes erwartet Sie eine geballte Ladung an Emotionen in jeder Hinsicht. Egal wie groß Probleme auch sein mögen, dieses eine Leben, das wir haben, ist zu kurz und zu kostbar, um unsere Träume aufzugeben.

Denn um sich einen Traum zu erfüllen, muss man ihn leben!



Milan vs Liverpool

  Ich hatte nicht viel in meinen Rucksack eingepackt. Un­terwäsche, um zu wechseln, man kann ja nie wissen. Wenn man plötzlichen Magen- und Darmproblemen ausgesetzt ist, dann kann eine frische Ersatzunterwäsche viel Wert sein. Meine große Milan-Fahne, die Gesichtsfarbe und meinen Milan-Schal. Und natürlich meine Zahnbürste. Das Milan-Trikot, welches mir Katharina 2003 zum Geburtstag geschenkt hatte, brachte mir damals Glück und Milan gewann in diesem Jahr die Champions League. Daher zog ich das Trikot gleich zuhause an. Und ich hatte ihr natürlich eine Nachricht hinterlassen, die ich mit einem schwarz roten Stift verfasst hatte. Nicht mehr als mit diesen wenigen Dingen im Gepäck bin dann um kurz nach 16 Uhr auf dem Atatürk Flughafen gelandet. Im Vorfeld hatte ich mir keinerlei Gedanken darübergemacht, was mich hier am Bos­porus, am Tor zum asiatischen Kontinent, er­warten würde. Und es erwartete mich eine völlig andere Welt. Stress, Lärm, ein Verkehrschaos. Ich fand mich nach einem dreistündigen Flug und noch zuvor kühlen Frühlingstemperaturen, in angenehmer, frühsommer­licher Wärme wieder, die durchaus dazu einlud, mal kurz schwimmen zu gehen. Vom Flughafen aus ging es mit dem Taxi direkt zum Atatürk Stadion, welches etwas außerhalb vom Zentrum gelegen war. Istanbul ist mit ungefähr 16 Millionen Einwohnern eine der größten Metropolen unserer Erde. Noch nie zuvor war ich in diesem Teil Europas zu Besuch gewesen und der extreme Kontrast zwischen orientalisch-arabi­scher Kultur und dem Fortschritt der modernen Welt, durch die neuen Bauwerke und vor allem die eindrucksvollen Hochhäuser bzw. Wolken­kratzer, versetzte mich schon in Staunen. Wir waren ungefähr eine Stunde unterwegs, bis wir dann auf die bewaldete -Olimiyat Stadi Yolu-, die Olympiastraße abbogen. Meiner Erin­nerung nach waren die Straßen voll von Autos, und gerade in der Zone um das Stadion war der Teufel los. Hätte ich mich doch nur dazu entschlossen, zwei Tage eher nach Istanbul zu fliegen. Hier gab es so viel kulturelle Schätze, die mich brennend interes­siert hätten. Aber dafür war nun keine Zeit. Ich war ausschließlich nur aus einem Grund hier. Aber es hatte mich tatsächlich ein wenig geärgert, dass ich nicht die nötige Zeit haben würde, mich dem Flair und der Atmosphäre dieser wahn­sinnig interessanten Stadt widmen zu können. Rado war ja schon einen Tag vor mir angereist und hatte vom Zentrum und von den zahlreichen Cafés um die Einkaufs- und Fußgänger­meile Taxim geschwärmt. Aber wir hatten ja dann noch nach dem Spiel die ganze Nacht zur Verfügung. Und zumindest wollte ich die Hagia Sofia und die Galata-Brücke besichtigen. Um wenigstens ein paar der wichtigsten Sehens­würdigkeiten von Istanbul einmal in der Realität erlebt zu haben. Die Hagia Sophia oder Sophienkirche ist eine von 532 bis
537 n. Chr. erbaute ehemalige byzantinische Kirche. Diese wurde ab 1453 bis 1935 – und wird wieder seit 2020 – als Moschee genutzt. Von 1935 bis 2020 diente sie als Museum. Aber in den kommenden Stunden gab es für mich nur eine wirklich wichtige Aufgabe. Milan dabei zu unterstützen, den siebten Titel in der Champions League zu gewinnen. 

 

Schon seit mehreren Tagen wurde in den Medien darüber berichtet, dass der öffentliche Dienst in Italien zu Streiks aufgerufen hatte. Davon waren auch Züge sowie die Fluglinie Alitalia betroffen. Was natürlich für dieses Finale denkbar ungünstig war. Denn da­durch soll es vielen der italienischen Fans nicht möglich gewesen sein, nach Istanbul zu reisen. Ich war mir ziemlich sicher, dass die gesamte Enfield Road aus Liverpool angereist war, um ihr Team zu unterstützen. Liverpool besaß in dieser Saison wirklich einen starken Kader. Allen voraus ihr Eigengewächs und Kapitän Steven Gerrard. Auf Seiten der Engländer verkörperte Gerrard das, was Paolo Maldini für den AC Mailand darstellte. Und wenn ein Team im Viertelfinale Juventus Turin und im Halbfinale den FC Chelsea aus dem Wettbewerb hinauswirft, dann hat das schon was zu bedeuten. Ja, Liverpool war verdammt stark. Aber ihr Finalgegner, der AC Mailand, hatte meiner Meinung nach, wie schon erwähnt, das stärkste Team, seit ich persönlich Milan-Fan bin. Mit Dida, einem Weltmeister auf der Torwartposition, und der weltbesten Abwehr um Maldini, Stam, dem zweifachen brasilianischen Weltmeister Cafu, Alessandro Nesta und dem Georgier Kaladse blieben bezüglich der Defensivabteilung keine Wünsche offen. Mit Gattuso und Pirlo fungierte im Mittelfeld eine extrem effiziente Achse, die für das System des AC fundamental wichtig war. Welchen Einfluss dann Rui Costa, Clarence Seedorf, Serginho und Kaká auf das Spielgeschehen nahmen, kann man sich leicht ausmalen. Um dieses Team dann zu einem absolut perfekten Kunstwerk abzurunden, füge man dann noch die Namen Inzaghi, Crespo, Shevchenko und Tomasson hinzu.

 

         Wenn ich heute, nach fünfzehn Jahren an diesen Kader des AC Mailand aus dem Jahr 2005 zurückdenke, wünsche ich mir eine Zeitmaschine, die ich wohl immer wieder benutzen würde. Es hatte sich für mich zu keinem Zeitpunkt die Frage gestellt, ob Milan dieses Finale gewinnen würde. Ich war mir so sicher, ein wahnsinniges Fußballfest zu erleben. Während mein Taxi diese Olym­piastraße also hinauffuhr, war ich erneut auf der Rückbank ein paar Minuten kurz einge­schlafen. Als ich die Augen dann wieder öffnete, war ich schlagartig hellwach. Vor mir tat sich das neue Atatürk Olympiastadion auf, welches durch das einge­schaltete Flut­licht in den Himmel strahlte, und ein Meer von gelben Taxis. Alles war angerichtet für das große Endspiel um Europas Krone. Nun war es an der Zeit, Rado zu kontaktieren. Nachdem ich dann den Taxifahrer bezahlt hatte, machte ich mich auf, den Eingang zum Stadion zu suchen, vor welchem ich mich mit Rado verabredet hatte. Ich konnte es immer noch nicht wahrhaben. Ich war wirklich hier in Istanbul und würde nun mit einem meiner damals besten Freunde eines der wichtigsten Spiele des AC in der Vereinsge­schichte erleben.

 

Die Liverpool-Fans waren deutlich in der Überzahl. Von den 74000 Zuschauern, die in diese Arena hineingepasst hatten, waren bestimmt 40000 aus England angereist. Um kurz vor 18 Uhr traf ich dann auf Rado. Er hatte unsere Tickets, wie abgemacht, im Vorfeld gekauft, nachdem ich ihm Bescheid gegeben habe, dass ich nun doch nach Istanbul kommen würde. Die zwei Tickets hatten uns tausend­zweihundert Euro gekostet. Für unser erstes gemein­sames Finale 1997, zwischen Juventus und Dortmund in München, waren es noch vier­hundertfünfzig Euro für drei Tickets gewesen. Dement­sprechend plagte mich schon ein schlechtes Gewissen, denn seit Farinas Geburt konnten wir uns aufgrund unserer finanziellen Situation keinen Fami­lien­urlaub leisten. Aber dieses schlechte Ge­wissen, welches mich nun geplagt hatte, war für mich Motivation genug, um es in diesem Sommer irgendwie doch möglich zu ma­chen, mit meiner Familie eine Woche in den Urlaub zu fahren. Pünkt­lich zum Anpfiff war das Stadion bis auf den letzten Platz ge­füllt, und es herrschte eine wahnsinnig gute Stimmung. Eine kurze Eröff­nungsfeier mit einem traditio­nellen Programm, welches aus Trommlern und Tänzern bestand, heizte die Stimmung im Vorfeld zusätzlich ein. Das Stadion war komplett in den Farben der Final­mannschaften Rot-Schwarz und Rot-Weiß getaucht. Ein wunder­bares Fahnenmeer. Der Medienauflauf war natürlich im­mens. Und die Luft war nahezu elektrisiert. Die ganze Atmosphäre um dieses Endspiel, mit dem islamisch-orien­talischen Einfluss, welcher Istan­bul kenn­zeichnet, verpasste diesem Spektakel eine ganz besondere Note. Und dies nur im absolut positiven Sinne. Dieses Endspiel und die Geschichte drumherum war der absolute Wahn­sinn. Alles schien irgendwie wirklich perfekt zu sein. Kurz vor Spielbeginn hatte ich noch Katharina angerufen, um meine beiden Mädels diese wun­derbare Stimmung durch mein Telefon hören zu lassen. Die Sonne stand nun tief im Zenit und tränkte das Stadion am Bosporus in eine atemberaubende Melancholie. Wir waren durch diese sommer­lichen Temper­aturen schon ziemlich ver­schwitzt, aber bereit, nun mit Milan in die Schlacht zu ziehen, um Fußball­geschichte zu schreiben… Diese Sekunden bevor der Unparteiische nun das Spiel anpfeifen sollte, waren die Augen­blicke des Beginns eines großen Märchens. Doch dessen wurde ich mir erst zwei Jahre später bewusst, als sich dieser Kreis in Berlin wieder schließen sollte.   

 

Milan wurde das Heimrecht zugelost und das Team entschied sich daher für die weißen Auswärtstrikots, welche ihnen in der Vergangenheit in den Finalbegegnungen meistens Glück ge­bracht hatten.



Deutschland 2006

Am 26. Juni war ich mit Sarina um die Mittagszeit in Nürnberg angekommen. Wir hatten die beiden Tickets für das Achtelfinale zwischen Portugal und Holland mit dabei. Ein wirklich inte­ressantes Spiel zwischen zwei Spitzenteams, die zum Favoriten­kreis dazugehörten. Aber wir verfolgten eine andere Absicht. Italien wür­de am nächsten Tag in Kaiserslautern gegen Aus­tralien an­treten, daher beabsichtigten wir, die Tickets auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Gesagt, getan… Wir hatten gerade mal fünf Minuten unser Auto geparkt, da waren die Tickets bereits an interessierte Fans aus Holland für 800 € verkauft. Da wir aber nun schon mal in Nürnberg waren und alle Zeit der Welt hatten, nutzten wir die Gelegenheit und das schöne Sommerwetter, um uns im Altstadt­zentrum ein wenig umzusehen. In der Fuß­gängerzone war die Hölle los. Unzählige Fußballfans brachten sich für den Abend in Stimmung. Holländer wie Portugiesen. Nürnberg war bereits um die Mittagszeit einer Riesen Fuß­ballparty ausgesetzt. Es war einfach nur noch geil. Was sich in Deutschland in den letzten beiden Wochen abgespielt hatte, war eine völlig neue Dimension von Zusammen­gehö­rigkeit, Fankultur und der Art, diese Leidenschaft zum Fußball zum Ausdruck zu bringen. Um die Mittagszeit suchten wir eine Pizzeria auf, die das Achtel­finalspiel zwischen England und Ecuador übertrug. Das waren echte Wagenräder, diese Pizzen, und verdammt lecker. Das Lokal war voller Engländer. Und ausgerechnet als in der 60. Minute David Beckham zum Freistoß ausführen wollte, gab es für wenige Sekunden ein technisches Problem…

 

             »Jungs, was wollen wir wetten,

               David Beckham hat gerade das 1-0 geschossen.«         

 

…wie recht ich doch hatte. Als das Bild auf dem Flach­bildfernseher wieder zu sehen war, flippten die Fans um uns herum völlig aus. Beckham hatte tatsächlich das 1-0 erzielt. Der Nachmittag zog sich hin und so langsam begaben wir uns zum Stadion. Wir wollten aber nicht mehr allzu lange in Nürnberg bleiben. Eben weil wir am nächsten Morgen sehr früh nach Kaiserslautern aufbrechen wollten. Aber die Fanmeile um das Stadion herum, die wollten wir uns unbedingt noch ansehen. Auf dem Weg dorthin begegneten wir einem Fan aus der Schweiz, ein etwas älterer Herr. Er erzählte uns auf dem Weg zum Stadion, dass sein Sohn auf der Autobahn im Stau stecken würde, und es nicht rechtzeitig zum Spiel schaffen würde. Dann fragte er mich direkt, ob er mir meine Freundin für das Spiel entführen dürfte, er hätte ja nun diese Eintrittskarte seines Sohnes übrig. Sarina wollte nicht, ich hatte damit aber kein Pro­blem…

 

           »Baby, was soll denn da passieren…

             da sind tausende Fans.

             Der Herr hat doch keine schlimmen Absichten.

             Und du siehst das Spiel zwischen Holland und Portugal.

             Das wirst du nie mehr vergessen. Cristiano Ronaldo,

             Figo, Deco, Robben, Snejder…

             Baby, das sind alles Weltstars.« 

 

…Nun, Sarina begleitete den Fußballfan aus der Schweiz also ins Stadion und wurde Zeuge einer völlig verrückten Partie. Der russische Schiedsrichter zeigte insgesamt 16 Karten. Jeweils zwei Spieler beider Teams sahen dabei den gelbe und den gelb-roten Karton. Portugal gewann dieses Spiel mit 1-0 durch ein Tor von Maniche in der 23. Minute. Ich sah mir die Partie ganz in der Nähe, vor dem Stadion, zusammen mit anderen holländischen, portu­giesischen und ein paar deutschen Fans in einem Bier­garten an, wo wir zusammen auch mit einigen Mexikanern eine Wahn­sinns-Party in Gang brachten.

 

Früh morgens um 6 Uhr brachen wir dann aus Augsburg in Richtung Kaiserslautern auf. Meinen BMW hatte ich letzte Woche aus der Werkstatt bekommen. Und nichts konnte uns nun mehr daran hindern, die Azzurri ins Viertelfinale hinein anzufeuern. So schnell ich die Tickets für das gestrige Spiel verkauft hatte, so schnell hatten wir uns die Tickets für das Italienspiel gesichert. Allerdings für wesentlich weniger Geld. Für beide Ein­trittskarten musste ich nur 500 € hinlegen. Kaisers­lautern ist wesentlich kleiner als Augsburg. Eine Einwohnerzahl von gerade mal hunderttausend Bürgern zählt die kreisfreie Industrie- und Universitätsstadt. Schon von der Autobahn aus war das größte Objekt der Stadt zu sehen. Das Fritz-Walter-Stadion thronte auf dem Betzenberg als Mittel­punkt der Fuß­ballwelt an diesem bevorstehenden Nachmittag.

 

Das Zentrum um die Fußgängerzone, die sich bis zu den Toren des Stadions hinzog, war eine einzige große Fußballparty. Wenn man jemanden ohne ein Trikot sah, war dies eine absolute Ausnahme. Die Terrassen vor den Cafés und Bars waren bis auf den letzten Platz besetzt. Teilweise verstand man sein eigenes Wort nicht mehr. Musiker und Trommler waren zahlreich vertreten, die die Fans kollektiv auf das Spiel ein­stimmten. Bereits um 14 Uhr waren sämtliche italienischen Restaurants geschlossen. Die Inhaber besorgten sich ver­ständlicherweise Eintrittskarten. Daher kam für uns, als Alternative, nur die griechische Küche in Frage. Soweit ich mich erinnern konnte, wurden auf den Speisekarten in den grie­chischen Restaurants die Gerichte teilweise nach ihren Göttern benannt. Also Teller des Olymp, Poseidon, usw. Und sicher würde es einen Zeus-Teller geben. Und so war es dann auch. Sarina und ich hatten einen Riesenhunger. Eigentlich war das alles mit ihr wirklich irgendwie perfekt gewesen. Die gleichen Interessen. Sie hatte Temperament, sah gut aus, und… naja, auf jeden Fall hatte aber ihr Vater etwas gegen unsere Beziehung. Da ich ja noch verheiratet war und bereits eine kleine Tochter hatte. Aber später mehr dazu. Nun, wir hatten uns bereits die italienischen Ge­sichts­farben aufgetragen und waren nach dem Mittagessen mehr als satt. Es herrschten Tempe­raturen um die 30 Grad. Um zum Eingangs­bereich des Stadions zu gelangen, mussten wir den Betzen­berg bergaufwärts bezwingen. Sicher nur ein kleiner Hügel, aber nicht bei dieser Hitze. Als wir unsere Plätze gegenüber der Haupttribüne bezogen, war das Stadion bereits gut gefüllt. Die Spieler beider Teams hatten sich gerade aufgewärmt und verschwanden wenig später nochmals in den Kabinen. Es war wirklich richtig warm gewesen. Uns lief der Schweiß nur so runter, aber wir beide waren echt glücklich und von der Atmosphäre im Stadion begeistert. So einige Spiele hatte ich in meinem Leben gesehen, aber ein WM-Spiel von Italien, noch dazu eine Achtelfinal-Partie. Ja, uns beiden ging es richtig gut. Als die FIFA-WM-Hymne ertönte und die beiden Teams das Spielfeld betraten, applaudierten 46000 Zuschauer frenetisch. Die Luft war elektrisiert. Und uns beiden, Sarina und mir, schossen die Tränen in die Augen. Hier mit dabei zu sein, das war wirklich etwas Besonderes. 


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